Konzentrationslager Oranienburg
Das erste KZ im Berliner Umland
Die ersten 40 Häftlinge inhaftierte die SA im Konzentrationslager in Oranienburg am 21. März 1933. Das auf einem ehemaligen Brauereigelände errichtete und mitten im Stadtzentrum gelegene KZ war damit das erste seiner Art im Berliner Umland.
Der Großteil der von den Nationalsozialisten als „Schutzhäftlinge“ Festgenommenen stammte aus den umliegenden Kreisen. Aufgrund der örtlichen Nähe zur Reichshauptstadt kamen jedoch auch mehr als 30% der Häftlinge aus Berlin. Ebenso wie im KZ Columbia waren dies insbesondere politische Gegnerinnen und Gegner aus der Arbeiterbewegung, unter ihnen zahlreiche Mitglieder der Gewerkschaften. Zudem hielt die SA Intellektuelle, sowie Jüdinnen und Juden im Konzentrationslager gefangen.
Der Lageralltag war geprägt durch Hunger, Erniedrigungen und Drill. Als berüchtigt galt das „Zimmer 16", welches die SA zu Verhören mit schlimmsten Misshandlungen und Folter nutzte. Neben dem Einsatz innerhalb des Lagers zwang die Lagerführung die Häftlinge in Absprache mit der Stadtverwaltung ab Juni 1933 außerdem zu zahlreichen Arbeiten im gesamten Stadtgebiet. Im Juli 1934 wurde das Lager im Zuge des „Röhm-Putsches" aufgelöst.
An die etwa 3.000 Opfer des KZ Oranienburg erinnert heute eine Gedenktafel aus dem Jahr 1950, welche sich an der ehemaligen Lagermauer befindet. Seit einigen Jahren informiert zudem eine Informationstafel über die Geschehnisse vor Ort.